Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit voller Veränderungen – sowohl emotional als auch körperlich. Die Haut macht in diesen Monaten einiges mit, von hormonell bedingter Akne über Pigmentstörungen (auch als Melasma bekannt) bis hin zu erhöhter Trockenheit. Viele werdende Mütter fragen sich daher, welche Hautpflegeprodukte in der Schwangerschaft sicher sind und was sie beachten sollten, um ihrer Haut etwas Gutes zu tun, ohne das Baby zu gefährden. In diesem Artikel erfährst du, welche Inhaltsstoffe du verwenden kannst und welche du besser meiden solltest.
Hautveränderungen während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper viele hormonelle Veränderungen, die auch die Haut betreffen. Einige der häufigsten Hautveränderungen sind:
– Hormonal bedingte Akne: Durch erhöhte Androgenspiegel kann die Talgproduktion zunehmen, was zu verstopften Poren und Pickeln führen kann.
– Pigmentflecken (Melasma): Diese entstehen durch eine erhöhte Melaninproduktion, die durch die hormonellen Veränderungen angeregt wird.
– Trockene Haut: Die Haut verliert häufig Feuchtigkeit, da der Körper große Mengen an Ressourcen benötigt, um das Baby zu versorgen.
– Dehnungsstreifen: Besonders Bauch, Brust und Hüften können durch die schnelle Ausdehnung der Haut von Dehnungsstreifen betroffen sein.
Inhaltsstoffe, die du in der Schwangerschaft meiden solltest
Die Sicherheit des Babys hat während der Schwangerschaft oberste Priorität. Deshalb ist es wichtig, bestimmte Inhaltsstoffe zu meiden, die potenziell schädlich sein könnten.
1. Retinoide (Retinol und seine Derivate): Diese Vitamin-A-Derivate sind bekannt dafür, die Zellregeneration anzuregen und Falten zu bekämpfen. In der Schwangerschaft wird jedoch dringend davon abgeraten, Retinoide zu verwenden, da sie mit Fehlbildungen beim Baby in Verbindung gebracht werden.
2. Salicylsäure in hohen Konzentrationen: Obwohl Salicylsäure ein effektiver Wirkstoff gegen Akne ist, sollten hohe Konzentrationen (wie in Peelings) vermieden werden. Kleine Mengen, wie sie in Gesichtswassern oder Cremes vorkommen, gelten jedoch meist als sicher.
3. Hydrochinon: Dieser Wirkstoff wird zur Behandlung von Pigmentstörungen eingesetzt. Da Hydrochinon stark resorbiert wird, ist nicht klar, wie sich dies auf das ungeborene Kind auswirkt, weshalb eine Verwendung in der Schwangerschaft nicht empfohlen wird.
4. Ätherische Öle: Einige ätherische Öle, insbesondere solche wie Rosmarin- und Salbeiöl, können wehenfördernde Wirkungen haben und sollten daher mit Vorsicht verwendet werden.
5. Formaldehyd und Phthalate: Diese Inhaltsstoffe, die oft in Nagellacken und Haarglättungsprodukten zu finden sind, sollten ebenfalls gemieden werden, da sie als potenziell schädlich gelten.
Hautpflegeprodukte, die während der Schwangerschaft sicher sind
Es gibt viele Produkte, die auch während der Schwangerschaft sicher verwendet werden können und die dir helfen, Hautprobleme zu lindern und für ein gesundes, strahlendes Hautbild zu sorgen.
1. Niacinamid: Dieser Vitamin-B3-Derivat ist entzündungshemmend und hilft, das Hautbild zu verbessern. Es kann bei Pigmentflecken eingesetzt werden und wirkt gleichzeitig beruhigend, ohne schädlich für das Baby zu sein.
2. Hyaluronsäure: Hyaluronsäure ist ein hervorragender Feuchtigkeitsspender, der deiner Haut hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren. Da Hyaluronsäure auch natürlich im Körper vorkommt, gilt sie als unbedenklich während der Schwangerschaft.
3. Azelainsäure: Dieser Wirkstoff kann helfen, hormonell bedingte Akne zu bekämpfen, und ist sicher in der Anwendung während der Schwangerschaft. Azelainsäure hat auch den Vorteil, dass sie Pigmentflecken aufhellen kann.
4. Vitamin C: Ein starkes Antioxidans, das hilft, die Haut aufzuhellen und gegen Umweltschäden zu schützen. Vitamin C ist sicher in der Anwendung und hilft, ein strahlendes Hautbild zu fördern.
5. Zinkoxid und Titanoxid (als Sonnenschutz): Die Sonne kann Pigmentflecken während der Schwangerschaft noch verschlimmern. Mineralische Sonnenschutzmittel mit Zinkoxid oder Titanoxid sind die beste Wahl, da sie die Haut nicht reizen und auch für empfindliche Hauttypen geeignet sind.
Praktische Hautpflegetipps für Schwangere
Neben der Wahl der richtigen Inhaltsstoffe gibt es einige allgemeine Hautpflegetipps, die dir helfen können, deine Haut während der Schwangerschaft gesund zu halten:
– Sanfte Reinigung: Verwende einen milden Reiniger, der die Haut nicht austrocknet. Die Haut ist während der Schwangerschaft oft empfindlicher, daher sind Produkte ohne Duftstoffe besonders empfehlenswert.
– Feuchtigkeitspflege ist das A und O: Feuchtigkeit ist entscheidend, um Trockenheit und Spannungsgefühle zu lindern. Verwende Feuchtigkeitscremes, die Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure oder Ceramide enthalten.
– Sonnenschutz nicht vergessen: Da die Haut in der Schwangerschaft empfindlicher auf Sonnenlicht reagieren kann, ist täglicher Sonnenschutz unerlässlich. Das beugt nicht nur Sonnenbrand, sondern auch Pigmentflecken vor.
– Vermeide aggressive Peelings: Chemische Peelings mit starken Säuren oder mechanische Peelings mit groben Partikeln können die Haut unnötig reizen. Setze stattdessen auf sanfte Exfoliationsmethoden, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen.
– Ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse versorgt die Haut von innen heraus mit wichtigen Nährstoffen. Viel Wasser zu trinken hilft außerdem, die Haut gut hydriert zu halten.
Fazit: Hautpflege für eine besondere Zeit
Die Hautpflege während der Schwangerschaft erfordert ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Bedacht als sonst. Einige Inhaltsstoffe sind in dieser Phase tabu, während andere besonders wohltuend sein können. Wichtig ist es, auf die Bedürfnisse deiner Haut einzugehen und keine aggressiven Produkte zu verwenden, die die Haut reizen könnten. Setze auf sanfte, aber effektive Pflegeprodukte, die deine Haut pflegen und unterstützen, während dein Körper auf Hochtouren arbeitet, um neues Leben zu schaffen.
Mit der richtigen Pflege kannst du auch während der Schwangerschaft eine gesunde und strahlende Haut genießen – und das ganz ohne Risiko für dein Baby.